Die Privatbibliothek von Herzog Friedrich IV. (1774-1825)

Über Herzog Friedrich IV. von Sachsen-Gotha-Altenburg und seine Interessen

Friedrich IV. erhielt zusammen mit seinem Bruder August eine solide Ausbildung. Unter anderem wurden sie zwischen 1788 und 1791 von Samuel Elisé von Bridel-Brideri (1761-1828) in Genf unterrichtet. In den Diensten eines Gothaer Infanterieregiments zog sich Friedrich während der napoleonischen Feldzüge eine schwere Verwundung zu, die er durch zahlreiche Kuren zu heilen versuchte. Auf einer seiner Reisen trat Friedrich, wohl Ende der 1810er Jahre, in Italien zum Katholizismus über. Nach dem Tod seines Bruders August, der 1822 ohne männliche Erben verstorben war, übernahm Friedrich die Herrschaft über das Gothaer Territorium. Die Regierung überließ er seinen Räten, unter ihnen Bernhard August von Lindenau (1779-1854).

Friedrich, der als in den schönen Künsten bewandert galt und als Sänger auftrat, förderte den Gelehrten Ulrich Jasper Seetzen (1767-1811). Seetzen erwarb im Vorderen Orient eine der noch heute bedeutenden Sammlungen orientalischer Handschriften für Gotha.

Friedrich IV. regierte nur drei Jahre, danach erlosch das Haus Sachsen-Gotha-Altenburg. In seiner testamentarischen Verfügung vom 13. Dezember 1824 erhob Friedrich die wissenschaftlichen und Kunstsammlungen des Schlosses Friedenstein zu einem Fideikommiss und sicherte so ihren Erhalt und dauerhaften Verbleib an ihrem angestammten Ort.

Die Privatbibliothek und ihr Katalog

Über Herzog Friedrichs IV. Umgang mit Büchern wissen wir bislang nichts. Seine Privatbibliothek ist mit 800 Bänden die kleinste der herzoglichen Büchersammlungen des 18. Jahrhunderts auf Schloss Friedenstein. Spezifika sind nicht auszumachen, schöngeistige Literatur wechselt sich mit Nachschlagewerken, philosophischen Titeln oder auch naturkundlicher Literatur ab. Schreiber des Katalogs, der als Verzeichnis der Bibliothek Herzog Friedrichs IV. gilt (FB Gotha, Chart. A 1216), ist der Erzieher des Prinzen und Bibliothekar Samuel Elisé von Bridel-Brideri. Der Katalog in einem Band ist nach dem Alphabet der Sachtitel angelegt, auch wenn die Verfasser ermittelt sind.

Verwendete Literatur

  • Beck, August: Friedrich IV., Herzog v. Sachsen-Gotha u. Altenburg, 1822-1825. In: Ders.: Geschichte der Regenten des gothaischen Landes. Gotha 1868, S. 451-458.