Die Privatbibliothek von Herzog August (1772-1822)

Über Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg und seine Interessen

August Emil Leopold erhielt mit seinem Bruder Friedrich eine umfassende Ausbildung, zwischen 1788 und 1791 wurden sie in Genf unterrichtet. Nach dem Tod seines Vaters, Herzog Ernsts II., 1804, übernahm August die Regierung. Bekannt wurde August als Kunstsammler, Mäzen und Verehrer Napoleons. Das chinesische Kabinett auf Schloss Friedenstein geht auf Augusts Sammelleidenschaft zurück. August war schriftstellerisch tätig und komponierte. Nach dem Tod seiner ersten Gemahlin war er mit Karoline Amalie von Hessen-Kassel (1771-1848) verheiratet. 

Die Privatbibliothek und ihr Katalog

Auch wenn Augusts Sehvermögen eingeschränkt war, las er viel. Seine Privatbibliothek umfasste 7.500 Titel, die in einem alphabetischen Katalog (FB Gotha, Chart. A 2322 Teil 1Teil 2Teil 3) verzeichnet sind. Die mehr als 5.000 in der Forschungsbibliothek Gotha überlieferten Bücher sind am ovalen Stempel „E.L.A. Bibl.“ erkennbar. Zwar wurden die Titel mit Signaturen verzeichnet, diese tauchen in den Exemplaren allerdings nicht auf. Herzog August sammelte vor allem zu seinen Lebzeiten erschienene Literatur. Dazu gehörten zeitgeschichtliche Werke, die Literatur der Weimarer Klassik und der Romantik, Unterhaltungsliteratur und Modezeitschriften.

Verwendete Literatur

  • Brühl, Olaf: August der Glückliche. Traum und Courage des Herzogs von Gotha. Eine Spurensuche. Weimar 2022.
  • Kotzauer, Patricia: Queer things? Sammellust und Selbstinszenierung bei August dem Glücklichen (1772-1822), in: Anne Conrad u.a. (Hg.): Frauen – Männer – Queer. Ansätze und Perspektiven aus der historischen Genderforschung. Sankt Ingbert 2015, S. 177-189.